Öffnen Sie die 300 Jahre alte eichene Eingangstür der Kirche, und treten Sie ein. Sie werden ein ganz eigenes Gefühl der Harmonie verspüren. Wer unter der Empore heraus ins Kirchenschiff tritt, der erfährt eine ungewöhnliche Natürlichkeit. „Was ist das für ein Raum! Hier ist alles gut“, schrieb der Kunsthistoriker Hugo Schnell einmal.
Im Jahr 1708 lässt der Hofkammerrat Petrus von Lehner die alte baufällige Kirche abbrechen und ein herrliches Gotteshaus im bayerischen Spätbarock errichten. Er finanziert den Bau mit großer Mühe, mit Darlehen und eigenem Geld in einer Zeit, in der unsere Heimat vom Krieg geprägt ist. Dörfer und Felder sind verwüstet, Missernten und Naturkatastrophen tun ein Übriges. Der Bevölkerung fehlt es am Notwendigsten, die Zukunft des Landes ist ungewiss.
Petrus von Lehner ist ein großer Verehrer des Heiliges Kreuzes, mit Kreuzpullach könnte er als Verwalter des herzöglichen Gutes Laufzorn in Kontakt gekommen sein. Die Kirchenbau trägt die Handschrift des großen Barockbaumeisters Giovanni Antonio Viscardi, ganz sicher weiß man es aber nicht. Die Fresken und Gemälde stammen aus der Hand des Türkheimer Künstlers Johann Georg Bergmüller. Die wunderbaren luftigen Stuckarbeiten schließlich sind dem Wessobrunner Stuckateur Johann Georg Bader zuzuschreiben.
Geistlich, schreibt Pfarrer Bartholomäus Sanftl in seinem Führer über Kreuzpullachs Kirche, habe uns die Kirche viel zu sagen. „Sie ist dem Kreuz gewidmet, einem ernsten Thema, und macht uns doch von Herzen froh.“
300 Jahre steht die feine kleine Kirche in Kreuzpullach nun an ihrem Fleck, ohne dass sie seitdem einem Brand oder einer Bombe zum Opfer gefallen ist. Das ist sehr gut so, und es ist keine Selbstverständlichkeit. Vielleicht hat der Herrgott ein Aug‘ darauf gehabt...
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